24h radeln 07.09.2024

Zitat Dana Bohms

Ich möchte den kurzen Moment nutzen, um ein paar Worte zu verlieren – eben auch meine Erfahrung mit dem 24h-Radeln.

Ich begleite das Projekt #kinderaugensollenleuchten im Orga-Team nun seit Beginn und durfte auch mit erleben, wie gerade das 24h-Radeln immer weiter wuchs. Anfangs nur mit Steven auf dem Fahrrad und zwei Begleitfahrzeugen ging es 2020 zum ersten Mal los – einmal nach Berlin zum Brandenburger Tor und zurück. Die Emotionen in Berlin mit diesem Empfang und auch die Zieleinfahrt in Oschatz sind immer noch unbeschreiblich. Nun 4 Jahre später habe ich mich selber aufs Rad getraut. Mit viel Angst und Respekt bin ich mit Startschwierigkeiten doch für meine Verhältnisse gut reingekommen. Jedoch würden diese 24h nicht funktionieren, wenn es da nicht das Team geben würde – meine beiden Mitfahrer Martin und Tobias und auch unser Rückhalt mit Denny und Martin haben diese zwei Tage besonders gemacht. Ich bin nicht zu 100% mit meiner Leistung zufrieden, aber dennoch stolz – endlich aus meiner Komfortzone heraus getreten zu sein. Danke fürs Aufbauen und Durchbringen.

Was ich eigentlich damit sagen möchte – traut euch, radelt mit. Es geht um einen guten Zweck und es ist ein tolles Gefühl Teil des Ganzen zu sein. Und genau dieses Projekt verdient es!!!

Dank geht an viele:

· Steven für diese Idee und das immer weiter wachsen lassen
· Seensucht und jeden einzelnen Vorort, der sich um die Verpflegung und den Empfang bei der Halbzeit der Strecke gekümmert hat (in diesem Jahr: Rocky, Martina, Matze, Rico, Jeanette)
· Autohaus Küster für die Verpflegung und den Empfang nach 100km
· O-Park für alles bei dieser Veranstaltung, ob das zur Verfügung stellen der Örtlichkeiten oder die Verpflegung
· dem Presseteam – danke Marie für die tollen Eindrücke
· Security
· jeden einzelnen, der dieses Event gelingen lässt – ob Radfahrer, Begleitteams, Mechaniker, Rettungskräfte, Sponsoren
· an jeden Spender

Und da fehlen noch ganz ganz viele.

Ein einfaches Danke ist hier an vielen Stellen einfach zu wenig.

Ich freue mich auf 2025!!!

LG Dana

Zitat Steven Dornbusch

ACHTUNG, langer Text
Am 6.9.24 war es wieder soweit – 24h radeln, damit Kinderaugen leuchten. Was 2020 mit einer Einzelfahrt und ein paar verrückten Begleitern plus Sponsoren begann, gipfelte 2024 in 24 Teams à drei oder vier Fahrern und vier Einzelfahrern. Insgesamt gingen 85 Fahrer an den Start um Gutes zu tun und Gelder für Kinderheime im mitteldeutschen Raum zu sammeln. Fahrer, Begleiter und Sponsoren fieberten schon seit Tagen dem Event entgegen und sie reisten aus dem gesamten Bundesgebiet an, teilweise mit Strecken von mehr als 700km Anreiseweg. Der Anblick des Fahrfeldes und der versammelten Helfer berührte mich sehr und ich brauchte eine kurzen Moment um die richtigen Worte zur Begrüßung zu finden. Stolz und Demut begleiteten meine Eröffnungs- und Begrüßungsrede. Danach folgten Fotoshootings, Trikotausgabe und Fahrradabnahme durch die OPZ. Punkt 18 Uhr starteten dann die ersten Teilnehmer in das 24h Abenteuer. Ich selbst durfte dann 18:54 Uhr auf die 509km lange Runde starten. Ziel für uns alle war es, so viele km wie möglich zu radeln und den Sponsoren viele Euro pro km auf den Scheck zu zaubern. Mein Start verlief allerdings mit einem kurzen Schreckmoment, denn kurz vor Start verlor ich beim Einfahren meine rechte Pedale. Schockzustand und Panik machten sich breit. Zum Glück war aber Nico von Schatzki Radsport- und Technik vor Ort und mit wenigen fachmännischen Handgriffen war die Pedale wieder fest verschraubt. Die Strecke führte auf dem ersten Teil über ein paar bergige Abschnitte bis nach Grimma zum Autohaus Muldental Grimma. Beim liebevoll eingerichteten 100km Stopp machte ich eine kurze Pause um dann weiter Richtung Bitterfeld zu düsen. Herzfrequenz und Wattzahl hatte ich mir zurecht gelegt und genau an diesen Werten orientierte ich mich. Egal ob ein Fahrer vor mir war, oder eine Überholung drohte. Die Strategie stand und ich wollte mich durch niemanden ablenken und verleiten lassen.

Während der gesamten Fahrt traf man immer wieder Mitstreiter. Hier ein kurzer Plausch, dort ein wenig Musik aus einer aufgeschraubten Box beim Team rund um André Kegel. Letzteres veranlasste mich allerdings kurz vor Eilenburg die Wattzahl kurz etwas ansteigen zu lassen. Andrea Berg, Ute Freudenberg und Helene Fischer in Dauerschleife war dann doch zu viel für mich und ich trat die Flucht nach vorn an.

Bis Wurzen kommunizierte ich mit meinem Team über Funk. Leider fiel dieser aber in Wurzen aus und wir schafften es nicht mehr diesen an den Start zu bekommen. So waren Handzeichen und kurze Gespräche an der Beifahrerseite die einzige Möglichkeit Verpflegung zu ordern, oder Strategien und Probleme zu besprechen. Aber auch dies meisterte mein Team hervorragend. Es flutschte irgendwie.

Und so kam ich auch super durch die Nacht, welche durch eine kurze Pullerpause kurz vor Wurzen und einem 20min Stop in Bitterfeld unterbrochen wurde.

Weiter ging es Richtung Torgau und die aufgehende Sonne brachte den neuen Tag. Hier hatte ich allerdings meinen Tiefpunkt. Mir war klar, dass dies bei langen Rennen immer passieren kann und so hieß es, durch das Tal zurück zur Motivation. Ein kurzer, ungeplanter Stop in Torgau mit Donuts und Tee zum Frühstück brachte Energie und Motivation zurück.
Ansonsten ernährte ich mich während der gesamten Zeit mit Flüssiggels, Riegel und Getränken.

Bereits seit km 270 hatten alle Fahrer Gegenwind, der mit zunehmender Tageszeit immer kräftiger aus Richtung Osten wehte. Teilweise hatten wir 34km/h Gegenwind und bei mir stand nicht selten nur 20km/h oder weniger auf dem Tacho. Auf einer Geraden wohlgemerkt. Und wenn man dann bergab auch noch treten muss, um eventuell 25 km/h zu schaffen, dann weißt du was Phase ist.

Der ständige und harte Gegenwind zwang mich dann doch zu drei weiteren Pausen, die so nicht geplant waren. Innerlich war ich richtig wütend und ich konnte mich nur schwer beherrschen nicht laut zu fluchen. Ich wollte das Team nicht mit ins Motivationsloch reißen und so versuchte ich tapfer zu sein. Ich glaube immer ist es mir nicht gelungen, denn das Team munterte doch sehr oft auf und versuchte zu helfen wo es nur ging. Kreuzten sich Anfang des Tagen noch meine Wegen mit Jenö Kunfalvi, war es ab dem Nachmittag immer öfter Enno Heymann mit dem ich die Strecke teilte. Wir hatten uns auch nachts schon ein- zweimal gesehen, aber nicht so intensiv wie im Laufe des Nachmittages. Enno fuhr auch eine starke Tour, aber auch er fluchte über den Wind und hatte ähnlich zu kämpfen wie ich. Trotzdem motivierte es, glaub ich, uns beide, dass wir uns immer wieder gegenseitig „überholten“.
Auf dem Stück Meißen bis Nünchritz gab es dann endlich etwas Rückenwind und Enno und ich nutzen die Gelegenheit um Meter zu machen. Mit knapp 50 km/h auf der Geraden zogen wir Kilometer um Kilometer Richtung Ziel.

Allerdings hielt die Freude nur kurz, dann wechselte die Strecke wieder die Richtung und unser altes Leid, der Gegenwind sorgte wieder für eine Fahrt voller Kampf, teilweise auf dem kleinen Kettenblatt. 40km vor dem Ziel machte ich dann noch mal kurz eine 5min Pause um für die letzten Anstiege noch etwas Kraft zu sammeln. Mit dieser Energie ging es dann auf den 12% Anstieg vom Liebschützberg. Noch nie war ich so langsam den Berg hinauf gekrochen. Gegenwind und 12% – vielen Dank!

In Oschatz angekommen hatte ich etwas über 21h Gesamtzeit auf der Uhr und somit noch knapp 3h Zeit um weitere km zu sammeln. Leider hatte der Gegenwind aber meine Kraft und meine Motivation geraubt und so gab es nur ein paar wenige km die zu den 509km on top kamen. (Anm. d. R.: im Nachhinein ärgere ich mich tierisch über diese fehlende Motivation)

Mit dem Team ging es dann lecker Softeis essen und später zur Zieleinfahrt, wo wir dann pünktlich 18:54 Uhr wieder einfuhren. Der Empfang war gigantisch und die folgende Auswertung brachte ein Wahnsinnsergebnis nach dem Anderen zum Vorschein. Insgesamt standen dann über 50.000 Euro auf dem Spendenzettel, gesammelt von positiv verrückten Radfahrern, deren Begleitern und Sponsoren. Auch wenn jedes Team irgendwie für sich gefahren ist, so waren wir doch ein großes Ganzes, was gemeinsam ein wahnsinniges Ergebnis erzielt hat.

STOLZ und DEMUT! Da waren sie wieder, die Gefühle, die ich einen Tag vorher schon erlebt habe, nur diesmal waren sie noch stärker und noch intensiver, denn ich wusste, welche Kraft, Qualen und Emotionen alle Teams durchlebt hatten. Der Wind, die Berge, bis zu 500km. All das hat uns vereint und das spürte man auch. Niemand von uns ist Profisportler und teilweise wurden die km mit normalen Citybikes, Mountainbikes oder Damenrädern gefahren. Einfach irre.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken.

Zu erst bei ALL DEN SPONSOREN, ohne die wir diese Summe niemals erreicht hätten, bei den Begleitteams die teilweise mit 20km/h hinter uns Radler hinterher gefahren sind, die uns motiviert haben und manchmal einfach „nur“ da waren, wenn wir sie brauchten.

Bei den Johannitern Bitterfeld und unseren Radmechaniker Vladimir und Ole. Auch ihr seid ein so wichtiger Bestandteil dieses Events, denn auch ihr gebt uns Sicherheit – da zu sein, sollte etwas passieren.
Außerdem bei der OPZ (Holger und Doreen), dem Presseteam und unserer Heimat dem Team vom O Park Oschatz.

UND NATÜRLICH BEI EUCH RADLERN!
24h in die Pedale zu treten, ihr seid nicht nur wahnsinniger als viele andere Menschen da draußen, sondern ihr seid einfach Typen mit der richtigen Motivation und dem Herz am richtigen Fleck!

Persönlich möchte ich mich bei meinem Team Katja Wolf, Yvonne Kretzschmar und Antje Walter und meinem Sponsor Kattner Stahlbau bedanken. Es war mir eine Ehre mit euch die Strecke absolviert zu haben. Und zu guter Letzt, bei meiner Familie: DANKE DASS IHR DIESEN WAHNSINN UNTERSTÜTZT UND MIT TRAGT! Das ist nicht selbstverständlich, das weiß ich!

Fahrdaten zum 24h Radmarathon:
Geschaffte km = 522,17km
Bewegungszeit = 19:18h
Geschwindigkeit = 27 km/h
Höhenmeter = 2779m
Herzfrequenz = 131 im Schnitt / 172 in der Spitze
Spitzengeschwindigkeit = 75,8 km/h
Trittfrequenz = 79 U/min
Ø Wattleistung = 136 Watt
Verbrachte Kalorien = 12400 Kcal

Ernährungsdaten:
38 x Energy Gels
38 x Flaschen à 0,75l mit Elekrolytegemisch, Cola/Wassergemisch, oder purem Wasser
6 x Flaschen Wasser zum Überkippen über Kopf und Körper zum Abkühlen
4 x Kaugummis
1 x Käsebrötchen
2 x Donuts von der Tankstelle
2 x Tassen Tee
1 x Snickers 2er Pack
6 x Stk. Haribo Gummibären Tropical Fruit
3 x Stk. Milka Schokolade
0,8l Fassbrause

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